Freitag 16.09.2022 — 19:30 Uhr
Hapag-Lloyd
Burghart Klaußner liest Thomas Wolfe
„Eine Deutschlandreise.
Literarische Zeitbilder 1926 – 1936“
(c) Thomas Rabsch
(c) Cover Manesse
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„Burghart Klaußner gehört zu den großen Schauspielern unseres Landes – und das ganz besonders für Figuren der Zeitgeschichte. In vielen seiner Rollen verkörpert er sehr eindringlich Charaktere, an denen sich die Notwendigkeit gesellschaftlicher Veränderung zeigt. Mit der Haltung eines Künstlers, der stets die geschichtlichen Zusammenhänge reflektiert und gesellschaftspolitisch engagiert ist, gelingt es Burghart Klaußner immer wieder, sein großes Publikum dazu zu bringen, sich mit den Lehren aus der Geschichte auseinanderzusetzen.“ So begründet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2021 an Burghart Klaußner.
Bei Harbour Front wird Burghart Klaußner aus einem sehr besonderen historischen Text lesen: „Eine Deutschlandreise“ von Thomas Wolfe.
Sechs Mal zwischen 1926 und 1936 reiste der junge amerikanische Autor Thomas Wolfe (1900 - 1938) nach und durch Deutschland. Schon als Sechsundzwanzigjähriger, bei seinem ersten Besuch, schwärmt Wolfe für die Heimat von Dürer, Goethe und Beethoven. Als er wiederkommt, steht er staunend vor den Schaufenstern deutscher Buchhandlungen, pilgert durch deutsche Museen und Bierkeller.
Keineswegs blind für bedenkliche Zeitsymptome, überwiegen die positiven Eindrücke bei Weitem.
„I have the deepest and most genuine affection for Germany, where I have spent some of the happiest and most fruitful months of my life.“ (Thomas Wolfe)
Mitte der 1930er kehrt Wolfe als Weltberühmtheit in das Land seiner Vorväter zurück, wo man den Autor von „Schau heimwärts, Engel“ euphorisch feiert.
Er wird Zeuge des nationalsozialistischen Massenwahns und der Selbstinszenierungsorgie des „Dark Messiah“ (wie er Hitler nennt) während der Olympischen Spiele 1936.
Was Thomas Wolfe lange nicht wahrhaben wollte, wird ihm nun schlagartig klar: „Good old Germany“, die Heimstatt von Humanität und unbedingtem Freiheitsstreben, gibt es nicht mehr.
„Wolfes Aufzeichnungen sind scharfsichtig, humorvoll und wertvolle historische Zeugnisse.“ (Thomas Andre, Hamburger Abendblatt)
„Wolfes Texte sind ein unschätzbar wertvolles Wahrnehmungsarchiv: Sie führen vor, wie ein Faszinierter die fatale Verknüpfung von Physiognomie und Landschaft, Völkerpsychologie und Waldesmystik durchtrennt – und die Doppelgesichtigkeit der politischen Barbarei begreift.“ (Jutta Person, Süddeutsche Zeitung)
Mitwirkende
Hapag-Lloyd
Ballindamm 25, 20095 Hamburg