Sonntag 18.09.2022 — 11:00 Uhr
Thalia Theater
Marina Galic, Jens Harzer, Barbara Nüsse, Tim Porath, Pauline Rénevier lesen Etel Adnan
„Die Stille verschieben“
(c) Felix Grünschloss
(c) Edition Nautilus
Ausverkauft
Etel Adnans letztes Buch „Die Stille verschieben“ – ein literarisches Vermächtnis, in dem noch einmal alle wichtigen Themen und Motive der Dichterin anklingen - erscheint posthum in der Edition Nautilus.
Bei einem besonderem Rundgang durch das Thalia-Theater werden Etel Adnans bildende Kunst und ihr literarisches Werk ästhetisch beleuchtet:
Das Spielensemble von Robert Wilsons Inszenierung “H“- 100 seconds to midnight“ (Marina Galic, Jens Harzer, Barbara Nüsse, Tim Porath, Pauline Rénevier) wird an verschiedenen Stationen den Text zu den Bildern lesen, und ermöglicht so eine mehrschichtige Begegnung mit Etel Adnan als Poetin und bildende Künstlerin.
Die Verlegerin Hanna Mittelstädt und Etel Adnans Übersetzerin Klaudia Ruschkowski führen in Etel Adnans Werk ein.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Thalia Theater.
Es gibt die Möglichkeit, ein Kombi-Ticket (30 €) zu erwerben für diese Veranstaltung und die Veranstaltung „Arabische Apokalypse" am 17.09. (Thalia Gaußstraße).
Universal moments
Eine Hommage an Etel Adnan
in Zusammenarbeit mit dem Thalia Theater, der Edition Nautilus, der Sfeir-Semler Gallery und der Hamburger Kunsthalle
Der US-amerikanische Künstler Bob Wilson hat sich für seine Thalia-Inszenierung “H“- 100 seconds to midnight“ vom Werk Etel Adnans inspirieren lassen – ein Anlass, sich mit dieser außergewöhnlichen Künstlerin zu beschäftigen, die sich mit ihrem Werk stets ins Verhältnis zu Universum und Kosmos setzte.
Unter dem Titel „Le soleil toujours“ werden in den Foyers des Thalia Theaters einige ihrer Arbeiten gezeigt (Mo. 5.9.-24.9.). Außerdem laden wir an einem Wochenende zur Begegnung mit ihrem literarischen Werk ein (Sa. 17.9. mit Corinna Harfouch, So. 18.9. mit dem Robert Wilson-Spielensemble des Thalia Theaters).
Die libanesisch-amerikanische Poetin und bildende Künstlerin Etel Adnan, die im vergangenen Jahr im Alter von 96 Jahren gestorben ist, war eine absolute künstlerische Ausnahmeerscheinung, eigenwillig in ihrer Literatur wie in ihren bildnerischen Arbeiten. Dank der von Hans-Ulrich Obrist vermittelte Einladung zur dOCUMENTA (13) 2012 durch die Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev gelangte sie zu Weltruhm in der Kunstwelt. In der Literatur gilt es auch in Deutschland noch viel von ihr zu entdecken – trotz zahlreicher Veröffentlichungen ihrer Werke durch den Suhrkamp Verlag und vor allem die Hamburger Edition Nautilus. Dennoch ist Etel Adnan eine Unentdeckt-Entdeckte geblieben. Das könnte sich jetzt ändern: Nach großen Einzelausstellungen im Guggenheim Museum New York und im Van Gogh Museum Amsterdam ist ab dem Herbst nun auch in Deutschland eine große Einzelausstellung von ihr zu sehen, die auch auf ihr literarisches Werk verweist: zunächst im Münchner Lenbachhaus und im Anschluss in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Adnan war eine Kosmopolitin, die vornehmlich auf Französisch und Englisch schrieb, in Beirut, Kalifornien und Paris lebte, sich mit der arabischen Welt auseinandersetzte, im Austausch mit Malern und Dichtern arbeitete, und die Möglichkeiten der Kunst ernst nahm, für sich selbst wie für die anderen. „Ich schreibe, was ich sehe, ich male, was ich bin“, beschrieb sie ihr Verhältnis zu den künstlerischen Ausdrucksformen, die ihr Leben ausmachten.
Übersetzung des Romans: Klaudia Ruschkowski
Mitwirkende
Etel Adnan †
Marina Galic
Jens Harzer
Hanna Mittelstädt
Barbara Nüsse
Tim Porath
Pauline Rénevier
Klaudia Ruschkowski
Thalia Theater
Alstertor 1 - 20095 Hamburg